Am 29. April 2023 verstarb mit 90 Jahren Sigrid Elisawjeta Gerassimez, Witwe des Chorgründers Theodor Gerassimez und Mutter unserer jetzigen Dirigentin Irina Gerassimez, friedlich im Beisein ihrer Familie.

Der Gottesdienst zu ihrer Beerdigung zählt zu den würdigsten, die wohl jemals in der Kirche in der Hagenbeckstraße stattgefunden haben. Unser Chor war fast vollständig vertreten und sang die wunderbaren Beerdigungsgesänge - durch zahlreiche Workshops zu diesem Thema inzwischen zum Grundrepertoire gehörend - in unvergleichlich bewegender und schöner Weise. Für Viele wurde wieder einmal deutlich, dass die Gottesdienste der Beerdigung und des Totengedenken zu den größten Schätzen gehört, die die Orthodoxe Kirche zu verschenken hat.

Elisawjeta Gerassimez war neben unserer Dirigentin so etwas wie „die Seele“ des Kammerchores, liebevoll „Mamachen“ genannt. Ihr verdankt der Chor so gut wie alle Noten, die sie in den inzwischen 76 Jahren unserer Chorgeschichte transkribiert und mit wunderschöner Schrift von Hand geschrieben hat. Lange vor Kopierer und Computer schrieb sie die Partituren und Stimmen für den Chor für alle Gottesdienste im gesamten Kirchenjahr. Ihr ganzes Leben sang sie mit großer Freude und mit einem außerordentlichen Engagement in diesem Chor. Erst als Altistin, später im Tenor. Zu zahllosen Gottesdiensten und Konzerten. 

Immer war sie auch mit von der Partie, wenn nach dem anstrengenden Singen ein Schnäpschen getrunken wurde oder es etwas zum Feiern gab. In unserem Chorfilm erzählt sie in unnachahmlicher Weise von den Anfängen der Chorgeschichte.

Wir sind dankbar, Elisawjeta so viele Jahre gekannt und erlebt zu haben. Sie wird uns sehr fehlen!

Wjetschnaja pamjat – Ewiges Gedenken*!

* letzter Gesang im Beerdigungs- und Totengedenk-Gottesdienst